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Weltnaturerbe und Nationalpark Wattenmeer

Weltnaturerbe und Nationalpark Wattenmeer
Es ist mit 11.500 Quadratkilometern das größte zusammenhängende Wattgebiet der Welt. 500 km vom dänischen Esbjerg nach Den Helder in den Niederlanden.
Seit 2009 ist das deutsch-niederländische Wattenmeer zum UNESCO-Weltnaturerbe anerkannt. Im Jahre 2014 ist Dänemark dazu gekommen und somit ist der Status auf das gesamte europäische Wattenmeer ausgeweitet worden.

Worin liegt die ökologische Bedeutung des schleswig-holsteinischen Wattenmeeres?
  • Es gehört zu den produktivsten Naturgebieten der Erde (Biomasseproduktion, das heißt Menge der lebenden Substanz in Salzwiesen und Watt);
  • Es ist neben den Hochalpen die einzige weitgehend natürlich belassene Großlandschaft in Mitteleuropa.

Dadurch kann das Wattenmeer Schlüsselfunktionen für viele Pflanzen- und Tierarten erfüllen; es ist:
  • ein noch intaktes Rückzugsgebiet für viele Pflanzen- und Tierarten, deren Lebensgrundlagen im Binnenland gefährdet sind (Refugialfunktion);
  • Brut-, Nahrungs- und Rastgebiet für Millionen von Vögeln und damit eines der vogelreichsten Gebiete der Erde. Diese Vögel stammen aus einem Einzugsgebiet von Kanada bis Sibirien, das mehr als einhundertmal größer ist, als das Wattenmeer selbst;
  • Aufzuchtgebiet (>>Kinderstube<<) wichtiger Speisefischarten der Nordsee (Scholle, Seezunge, Hering) und der Sandgarnele (>>Krabbe<<).

Nicht zuletzt hat das Wattenmeer eine wichtige Bedeutung
  • als natürlicher Wellenbrecher (Küstenschutzfunktion) und
  • als natürliche Quelle für wirtschaftliche Nutzungen (Erholung, Fremdenverkehr und Fischerei).

Aus den übrigen Wattenmeer Gebieten an der Nordseeküste hebt sich das unsrige Wattenmeer besonders heraus:
  • es hat unter den Wattgebieten die größte Breite zwischen dem Festland und der offenen See;
  • es wird für die Erholung und den Fremdenverkehr genutzt;
  • es beherbergt das größte Seehundvorkommen mit der höchsten Geburtenrate und unterstützt damit den Seehundbestand in den übrigen Teilen des Wattenmeeres;
  • es stellt den bedeutendsten Rastplatz für Vögel zur Verfügung.

In unserem Wattenmeer rasten gleichzeitig bis zu 1,3 Millionen Vögel und insgesamt bis zu 12 Millionen Zugvögel; es ist für diese ein überlebenswichtiges Rast-, Mauser- und Überwinterungsgebiet.  Auf einzelne Arten bezogen rasten bei uns die meisten Ringelgänse, Spießenten, Kiebitz Regenpfeifer, Knutts, Alpenstrandläufer und Brandgänse.  Zusammen mit dem Knechtsand ist unser Wattenmeer das Mauserzentrum der gesamten in Nordwesteuropa lebenden Brandgänse. Vor etwa 10.000 Jahren, in der letzten Eiszeit, ist das Wattenmeer entstanden. Die Kraft des Meeres, die Gezeiten und der Wind (Stürme) geben dem Wattenmeer ein besonderes Gesicht. Flora und Fauna sind an enormen und wechselnden Bedingungen geknüpft.

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